Herstellung von Regiosaatgut

Schritt 1 - Sammeln von Basissaatgut

Um Regiosaatgut herstellen zu können, bedarf es umfangreicher Sammlungen von Basissaatgut auf hochwertigen Spenderflächen. Dies geschieht in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und nur durch geschultes Personal. In der Regel werden die Aufsammlungen von Biologen durchgeführt.

 

Um eine ausreichende genetische Diversität der Sammelregion abzubilden, sollen pro Art mindestens 5 Standorte besammelt werden. Für viele Arten ist diese Zahl bereits erreicht.

 

Die Menge des aufgesammelten Saatgutes schwankt erheblich. Zum einen natürlich bedingt durch die Standortverhältnisse: schließlich kommt nicht jede Art auch auf jeder Spenderfläche in Massenbeständen vor. Zum anderen unterscheiden sich die Größen der Samen und damit deren Gewicht erheblich. Bei Arten mit kleinen Samen wie z.B. Glockenblumen können oftmals nur 1 bis wenige Gramm gesammelt werden, dies reicht jedoch für zahllose Pflanzen, während man Pflanzen mit großen Samen wie z.B. dem Odermennig oftmals mehrere 100 Gramm sammeln kann.

 

Das aufgesammelte Saatgut wird getrocknet, gereinigt und steht damit zur Weitervermehrung bereit.

Schritt 2 - Vermehrung

Das von den Spenderflächen durch Sammlung gewonnene und gereinigte Saatgut wird in der Regel über mehrere Zwischenschritte vermehrt. Je nach Menge und Keimverhalten des Saatgutes wird es entweder von einer Gärtnerei vorgezogen und anschließend aufs Feld gepflanzt oder direkt am Feld angesät.

Über mehrere Zwischenschritte steigt die Menge des Saatgutes an, so dass nach einigen Vegetationsperioden genügend Saatgut für die Verwendung in den Regiosaatgut-Mischungen vorhanden ist. Wir verwenden für die Herstellung von Regiosaatgut allerdings höchstens Saatgut bis zur 5. Generation, danach wird frisch gesammeltes Basissaatgut verwendet.

Zahlreiche Vermehrer vermehren bereits Regiosaatgut in ganz Bayern.

Sollten Sie ein pflanzenbegeisterter Landwirt sein, der Interesse und die technische Ausstattung (Drescher, Trocknung) hat, setzen Sie sich mit uns in Verbindung!

Oder vielleicht kennen Sie jemanden, von dem Sie glauben, dass er mit Leidenschaft regionales Wildpflanzensaatgut vermehren möchte? Wir freuen uns über einen Tipp!

Zertifizierung nach RegioZert®

Unser Regiosaatgut wird von Lacon nach den Kriterien des Zertifizierungssystems RegioZert® zertifiziert.

Generell empfehlen wir, beim Kauf von Regiosaatgut auf die Zertifizierung zu achten und sich über die Zertifzierungskriterien zu informieren.

Den Kriterienkatalog von RegioZert können Sie hier einsehen: "Qualitätssicherung bei Produktion und Inverkehrbringen von authochthonem Saatgut - RegioZert®"